Geschichte der Alemannia
Die Alemannia wurde am 3. Februar 1861 in Leipzig als christliche Burschenschaft gegründet. Aus ihrer christlichen Grundhaltung heraus und unter konsequenter Weiterentwicklung der urburschenschaftlichen Ideale lehnt sie den Zweikampf mit der Waffe (Duell und Mensur) für ihre Mitglieder ab. Als Ausdruck ihres burschenschaftlichen Wesens führt sie die Farben Schwarz-Rot-Gold und den Wahlspruch „Gott, Freiheit, Vaterland!“.
Zeittafel mit den wichtigsten Eckdaten der Alemannengeschichte
I Vorgeschichte und GründungII Wiedergründung und Ausbau bis zum Ersten WeltkriegIII Entwicklung in der Weimarer Republik bis zur erzwungenen Auflösung im Dritten ReichIV Wiedergründung und neue Blütezeit in ErlangenV Neuanfang in Bamberg und Entwicklung bis in die heutige Zeit
I Vorgeschichte und Gründung
1860 |
Kurt Krummacher verfaßt einen Artikel über das Verbindungsunwesen der Zeit und zeichnet ein Bild von der idealen Verbindung. Der Artikel wird zum Anstoß und die ideale Verbindung Vorbild für die Gründung der Alemannia. |
23.11.1860 |
Der Theologiestudent Arthur Weber beschließt zusammen mit seinen Freunden, den Rechtsstudenten Ludwig Scheibe und Heinrich von Voss, sowie dem Medizinstudenten Gustav Hüfner, einen Verein mit den Grundprinzipien Sittlichkeit, Wissenschaftlichkeit und Vaterlandsliebe zu gründen. Doch kommt man nach langen Diskussionen zum Entschluß, daß „Sittlichkeit“ zuwenig das positive christliche Element betont. |
03.02.1861 |
Stiftungstag. Die Statuten mit den Prinzipien „Christlich-deutsche Gesinnung, Sittlichkeit und Wissenschaftlichkeit“ werden von allen zehn Stiftern unterschrieben. Damit ist die Alemannia offiziell als Verbindung konstituiert. |
17.06.1861 |
Die Alemannia erhält vom Ministerium Beust und Falkenstein die Erlaubnis, die Farben Schwarz-Rot-Gold tragen zu dürfen. Damit wird der Alemannia als erster Studentenverbindung im Königreich Sachsen das Tragen der Farben Schwarz-Rot-Gold gestattet, nachdem diese Farben 43 Jahre lang gemäß den Karlsbader Beschlüssen von den deutschen Universitäten verbannt waren. |
25.07.1861 |
Es wird von allen Mitgliedern der Alemannia einstimmig der Beschluß gefaßt, das Duell als dem Prinzip der christlich-deutschen Gesinnung zuwider zu verwerfen. |
03.02.1862 |
Anläßlich des Stiftungsfestes der Alemannia wird ein Kartell mit der Burschenschaft Germania Göttingen abgeschlossen. Mit den ebenfalls anwesenden Vertretern der Uttenruthia Erlangen, der Tuiskonia Halle und des Erlanger Wingolfs wird der Plan eines allgemeinen Bundes besprochen. |
Beginn |
Die Alemannia erhält vom sächsischen Ministerium auf eine spezielle Petition hin die Erlaubnis, die Bezeichnung „Burschenschaft“ zu führen. |
SS 1862 |
Da die Alemannia die Bedingungen der Uttenruthia nicht erfüllen will, werden alle weiteren Unterhandlungen abgebrochen. |
SS 1863 |
Die Alemannia regt den Gedanken zur Gründung eines Fünfbundes zwischen den 5 außerhalb des Wingolfs stehenden christlichen Verbindungen Uttenruthia, Tuiskonia, Bonner und Göttinger Germania sowie Alemannia an. Dazu lädt sie die betreffenden Verbindungen zu einem Deputiertenconvent nach Leipzig ein. Das Vorhaben scheitert daran, daß einerseits der Dreibund (Uttenruthia, Tuiskonia, Germania Bonn) an seinen speziellen Cartellstatuten festhält und andererseits die Göttinger Germania an ihrer Beziehung zum Wingolf. Ein Vorschlag der Germania zu einem lockeren Verhältnis wird von der Uttenruthia ebenfalls abgelehnt. |
01.07.1863 |
Nach dem Scheitern der Verhandlungen wendet sich die Alemannia an den Wingolfsbund und bittet um das gleiche Verhältnis wie die Göttinger Germania. Der Hallenser Wingolf unterstützt diesen Antrag und auch der Vorort Bonn stellt sich günstig dazu. Der Antrag scheitert am Widerspruch Erlangens und Marburgs. Grund hierfür war wohl die Existenz eines wingolfitischen Vereins in Leipzig, der sich am 26.7.1865 als Wingolf konstituierte. |
18.10.1863 |
Zur Feier des 18. Oktobers, dem Jahrestag des Wartburgfests der Burschenschaften von 1817, stiftet Arthur Weber eine seidene Fahne. |
SS 1864 |
Im Vorfeld des Deutsch-Dänischen Kriegs lädt die Alemannia die anderen Leipziger Burschenschaften zu Beratungen über Möglichkeiten zur Hilfe für Schleswig-Holstein ein. Die Aktiven bereiten sich auf den Krieg durch Übungen im Bajonett-Fechten vor. Als der Krieg schließlich kommt, werden jedoch keine Studenten zum Kampf eingezogen. |
Ende SS 1865 |
Die Alemannia plant zusammen mit der Bonner und der Göttinger Germania die 50jährige Gedenkfeier der Gründung der Jenaer Burschenschaft (14.-16.08.) zu beschicken. Die Bonner Germania muß ihre Teilnahme jedoch auf Druck von Uttenruthia und Tuiskonia absagen. Die Anmeldung der beiden übrigen Verbindungen zur Teilnahme am Festzug wird vom Jenenser Festkomitee abgelehnt, da dieses die beiden christlichen Verbindungen nicht als Burschenschaften anerkennt. |
20.04.1866 |
Die Alemannia übersendet ihre geänderten Statuten an die Germania, in denen der christliche Charakter der Burschenschaft vollständig beseitig wurde. Die Germania erklärt daraufhin das Kartell als beendet. |
WS 1867/68 |
Karl Buschendorf verläßt Leipzig als letzter aktive Alemanne am Ende des Semesters. Die Alemannia hat damit ohne formalen Beschluß aufgehört zu bestehen. |
II Wiedergründung und Ausbau bis zum Ersten Weltkrieg
12.12.1898 |
Wiedergründung der Alemannia durch den Göttinger Germanen Heinrich Asmus, Anselm Müller und Friedrich Brunotte. |
15.06.1904 |
Der akademische Senat verabschiedet die Satzung des Allgemeinen Studentenausschusses (AStA), an dessen Gründung die Alemannia führend beteiligt war. |
Juli 1909 |
500. Gründungsjubiläum der Universität. Die Alemannia nimmt mit berittenen Chargierten teil. |
15.10.1910 |
Mit Unterstützung der Alemannia und mit gleichen Prinzipien wird in Halle die Burschenschaft Cheruskia gegründet. Gründungssprecher ist der in Halle studierende Alemanne Reinhold Jacob. Die Tradition der Cheruskia wird heute von der Burschenschaft Mainfranken Würzburg weitergeführt. |
07.-11.07.1911 |
50. Stiftungsfest mit Vertretern von Cheruskia Halle, Arminia Göttingen und Adelphia Gießen. AH Pohl und AH Wußt stiften ein Trinkhorn, die Damen der Alemannia ein gesticktes Fahnenband. |
SS 1912 |
In einer Kalkulation des VAH für den Bezug des neuen Heims in der Karlstr. 16 wird der monatliche Bierverbrauch mit 350 Litern eingerechnet. |
18.10.1913 |
Zusammen mit Vertretern der Arminia Göttingen und Cheruskia Halle nimmt die Alemannia am Zug der deutschen Studentenschaft zum Völkerschlachtdenkmal teil und wohnte der feierlichen Einweihung bei. Am Abend wird aus diesem Anlaß ein gemeinsamer Kommers gefeiert. |
10.12.1913 |
Abschluß eines Freundschaftsverhältnisses mit der Freien Burschenschaft Arminia Göttingen, der Studentischen Reformverbindung Adelphia Gießen und der Burschenschaft Cheruskia Halle. |
06.08.1914 |
Dem Universitätsgericht wird die Vertagung angezeigt, „da alle aktiven und inaktiven Mitglieder zum Dienst eingezogen worden sind oder ihre Einberufung zu den Waffen unmittelbar bevorsteht.“ |
III Entwicklung in der Weimarer Republik bis zur erzwungenen Auflösung im Dritten Reich
08.02.1919 |
Der VAH beschließt den Wiederaufbau der Aktivitas. Obwohl sich durch den Krieg hohe Schulden aufsummiert haben, wird der Keilbetrieb bereits im Zwischensemester (3.2.-16.4.) wieder aufgenommen. Von der früheren Aktivitas ist nur ein Inaktiver nach Leipzig zurückgekehrt, der in seinem 13. Studiensemester noch einmal das Amt des Sprechers übernimmt. Es gelingt ihm, im Zwischensemester die ersten 3 Füchse zu keilen. |
SS 1919 |
Das 58. wird als erstes Nachkriegsstiftungsfest gefeiert. Die Adelphia entsendet 2 Vertreter, woraufhin die alten Beziehungen wiederhergestellt werden. |
29.11.1919 |
Anläßlich des Stiftungsfestes der Marcomannia Frankfurt wird das Freundschaftsverhältnis mit Adelphia zum Kartell ausgeweitet, in das zugleich auch die Marcomannia aufgenommen wird. |
08.05.1920 |
Zum 50. Stiftungsfest der Adelphia erfolgt durch das Kartell die Gründung des „Verbandes Deutscher Burschen“ (VDB). Der Verband will die Grundgedanken der alten Burschenschaft auf seine Zeit anwenden und gibt sich die Prinzipien „Deutsche Gesinnung, Wissenschaftlichkeit, Sittlichkeit“. Als wichtigste Aufgaben für die Mitglieder sieht der Verband „körperliche Ertüchtigung, geistige Förderung, sittliche Stählung“. |
1921/22 |
Alemannia hat den Vorort im VDB inne. |
15.07.1922 |
Nachdem die Cheruskia Halle erloschen war, da fast alle Mitglieder im Krieg gefallen waren, wird in Halle mit Unterstützung der Alemannia und des VDB die Burschenschaft Arminia gegründet. |
1923 |
Dem VDB gehören bereits 11 Korporationen mit insgesamt rund 900 Einzelmitgliedern an. |
07.-09.05.1925 |
Der 6. Verbandsconvent beschließt die Herausgabe der „Blätter des Verbandes Deutscher Burschen“ als öffentliches Organ. Weiterhin wird ein Verbandsabzeichen (silbernes, gleichseitiges Dreieck als Nadel mit Spitze nach unten getragen) geschaffen. |
15.06.1926 |
Mitglieder der Alemannia gründen die Burschenschaft Tuisconia mit den gleichen Prinzipien an der Handelshochschule Leipzig. |
09.-12.07.1926 |
Der Generalconvent anläßlich des 65. Stiftungsfestes beschließt die Annahme der von der Satzungskommission erarbeiteten neuen Satzung. Der VAH beschließt, seine Satzung an die neue Burschenschaftssatzung anzugleichen. Für das Anfang 1926 bezogene neue Heim im Siebenmännerhaus (4 Räume) werden von einigen Alten Herren Kneipstühle mit Lederbezug und geschnitztem Zirkel gestiftet. |
1926 |
Gemeinsame Stellungnahme zum Waffenstudententum im Deutschen Hochschulring mit Schwarzburgbund und Wingolfsbund: „...Aus unseren christlichen und allgemein-ethischen Gründen verwerfen wir das Duell...Wir sind bereit anzuerkennen, daß die Auffassung des Waffenstudenten von der Verteidigung der Ehre in seiner (Hervorhebung im Original) christlichen und sittlichen Überzeugung wurzelt.“ |
1930/31 |
Alemannia hat den Vorort im VDB inne. |
07.02.1931 |
Anläßlich des Winterfests überreicht der VAH der Aktivitas ein Gemälde von Luther, Schiller und Scharnhorst, die den Wahlspruch „Gott, Freiheit, Vaterland“ verkörpern. |
Pfingsten 1931 |
70. Stiftungsfest, zugleich Pfingsttagung des VDB: - 30 Chargierte (alle VDB-Korporationen inkl. Normannia Königsberg), - Ehrenurkunde der Aktivitas für Wiedergründer Asmus, - Glückwunschtelegramm von AH Becker aus Porto Allegre (Brasilien), vom Leipziger Oberbürgermeister und von Reichspräsident von Hindenburg, - Aufführung einer von Bundesbrüdern verfaßten, vertonten und dargestellten Operette, - Übergabe und Vortrag des von Sprecher Harald Weber komponierten und seiner Burschenschaft gewidmeten Alemannenmarsches, - Stiftung eines Bücherschrankes durch den VAH und einer Heimfahne durch die Couleurdamen. |
Sommer 1931 |
Die Alemannia verhandelt mit den übrigen nichtschlagenden Korporationen in Leipzig zwecks Bildung einer hochschulpolitischen Einheitsfront, die jedoch nicht zustande kommt. |
21.05.1932 |
Das von drei aus dem Schwarzburgbund ausgetretenen Burschenschaften gegründete Rüdesheimer Kartell löst sich auf. Billung Hannover geht zurück in den SB, Hohenstaufen Karlsruhe und Germania Mannheim treten dem VDB bei. |
SS 1932 |
In der Aktivitas haben sich aus politischen Gründen zwei Parteien gebildet, die einander verfeindet gegenüber stehen. Der VAH wird um Hilfe angerufen. Bevor dieser eingreifen kann, erklären die Wortführer freiwillig ihren Austritt. |
01.01.1933 |
Dem Verband gehören 18 Korporationen mit insgesamt rund 1500 Einzelmitgliedern an. |
08.07.1933 |
Auf „nachdrücklichen Wunsch“ der nationalsozialistisch dominierten Deutschen Studentenschaft (DSt) schließen sich VDB, Schwarzburgbund und Wingolfsbund zu einer „Arbeitsgemeinschaft Christlich-Deutscher Verbände“ zusammen. |
Ende 1933 |
Die Herausgabe der Verbandsmitteilungen in gedruckter Form wird eingestellt und durch unregelmäßige Rundschreiben des Verbandsführers Dr. Störiko ersetzt. |
1933/34 |
Nachdem die VDB-Burschenschaften den Zusammenschluß mit dem SB abgelehnt hatten, da sie ihre Eigenständigkeit nicht aufgeben wollten, setzt der SB-Führer Behne dem VDB und dem Wingolf ein Ultimatum für einen Zusammenschluß. Dieses wird jedoch durch deren Verbandsführer abgelehnt. Die VDB-Bünde versuchen die befohlene Umwandlung der Korporationen in Wohnkameradschaften umzusetzen (Ultimatum bis 01.10.1934). |
01.04.1934 |
Zu diesem Stichtag kündigt Behne die Arbeitsgemeinschaft mit VDB und WB seitens des SB wegen des gescheiterten Ultimatums. |
Mai 1934 |
Der nationalsozialistische Staat und seine Organisationen nehmen die Aktiven immer stärker in Anspruch und werden damit eine immer ernstere Bedrohung für das Verbindungsleben der Alemannia. In den Sommerferien 1934 werden alle 3.-5. Semester zum Arbeitsdienst einberufen. Große Unsicherheit erzeugt die Diskussion um Einführung eines verbindlichen Satisfaktionsstandpunktes seitens der NS-Regierung. Im Semesterbericht weist der Sprecher Rolf Glien streng auf die Verbindlichkeit offizieller Veranstaltungen und die Wahrung des Conventsgeheimnisses hin. |
Juni 1934 |
In einem Rundschreiben bittet AH Schlenker um Zustimmung zur Errichtung eines Kameradschaftshauses. Die Finanzierung soll über Spenden erfolgen. Die Mehrheit der Philister stimmt diesem Plan zu. |
15.11.1934 |
Semester-Eröffnungsabend mit weit über 30 Alemannen. Trotz oder gerade wegen der schwierigen Situation steht die Alemannia fest zusammen. |
Dezember 1934 |
Die Pläne der Alemannia zur Errichtung eines Wohnkameradschaftsheims werden ohne jede nähere Begründung von der DSt abgelehnt. Die Situation wird immer hoffnungsloser. Trotzdem wird an den Plänen festgehalten, die eingezahlten Gelder ruhen auf einem Separatkonto. Der Couleurbetrieb wird in vollem Umfang wieder aufgenommen. Alle ortsanwesenden Bundesbrüder, bis hinauf zum ältesten AH, haben sich freiwillig verpflichtet, alle Institute zu besuchen. |
10.02.1935 |
Die Leipziger Tuisconia beschließt unter äußerem Druck ihre geschlossene Überführung in die Alemannia. Alle Tuisconen sind nun Alemannen. Sie sind berechtigt, ihr Tuisconenband unter dem Alemannenband weiter zu tragen. |
21.10.1935 |
Selbstauflösung des VDB in Frankfurt a. M. Bestand: 10 aktive, 5 vertagte, 1 befreundete Verbindung. |
14.12.1935 |
Niederlegen von Band und Mütze, Auflösung der aktiven Alemannia im Rahmen des vorgezogenen 75. Stiftungsfestes. Wenig später wird die Liquidation des VAH dem Amtsgericht angezeigt. |
IV Wiedergründung und neue Blütezeit in Erlangen
3./4.05.1952 |
Erstes Alemannentreffen nach dem Krieg in Bad Pyrmont aus. |
13.11.1954 |
Im Rahmen eines weiteren Alemannentreffens in Bad Hersfeld wird der Verband Alter Herren offiziell wiedergegründet. Der Vorsitzende erhält den Auftrag, Möglichkeiten zur Reaktivierung der Alemannia zu prüfen. |
26.01.1956 |
Nach langer Vorbereitung wird mit Unterstützung eines Bonner Cheruskers eines Göttinger Germanen eine neue Aktivitas in Erlangen gegründet. Erste Erlanger Studenten werden gewonnen, die voller Begeisterung weitere Kommilitonen aus ihrem Freundeskreis werben. Die wiedergegründete Alemannia wird umgehend in den bereits 1950 neu entstandenen VDB aufgenommen. |
12.05.1956 |
Das 95. Stiftungsfest wird als Wiedergründungsfest in alter Weise mit Landesvater gefeiert. Unter den Gästen sind auch Vertreter der Germania Göttingen, deren Sprecher unter Hinweis auf die alte Verbundenheit der neugegründeten Alemannia stellvertretend das freundschaftliche „Du“ anbietet. Ein formales Verhältnis scheitert wiederum am Einspruch des Schwarzburgbundes (wie bereits 1903). |
21.07.1957 |
In Darmstadt wird von ehemaligen Burschenschaften des VDB, des Allgemeinen Deutschen Burschenbundes und der Deutschen Burschenschaft der Deutsche Burschen Ring (DBR) gegründet. Wegen Unklarheit der Satzungsverhältnisse hatte die Alemannia um Verschiebung gebeten und ihre Teilnahme an der Gründungstagung abgesagt. Der Beitritt war jedoch zuvor bereits im Rahmen des 96. Stiftungsfestes beschlossen worden, sodaß die Alemannia zu den Gründungsmitgliedern des DBR zählt. |
16.-18.05.1958 |
Anläßlich des 97. Stiftungsfestes wird das Alemannenlied um eine von AH Prof. Seidemann gedichtete Strophe ergänzt: „Doch denkt bei aller Fröhlichkeit stets der aus unsern Reihn, Die Burschenschaft drückt damit ihre Verbundenheit mit den Bundesbrüdern in der Ostzone aus. Gelebt wird diese Verbundenheit durch das regelmäßige Verschicken von Geschenkpaketen. Zu dieser Zeit waren auch vereinzelt noch Besuche der Bundesbrüder aus der Ostzone in Erlangen möglich. |
08.05.1960 |
Die Alemannia erklärt ihren Austritt aus dem DBR. Grund sind Streitigkeiten über die Aufnahmebedingungen von ausländischen Studenten. Freundschaftliche Beziehungen bestehen zu den SB-Burschenschaften Teutonia Nürnberg und Mainfranken Würzburg, mit denen regelmäßig gemeinsame Veranstaltungen durchgeführt werden. |
11.-15.05.1961 |
Eine blühende Alemannia feiert zusammen mit ihren Alten Herren und zahlreichen Vertretern befreundeter Verbindungen ihr 100. Stiftungsfest in glanzvollem Rahmen. Höhepunkte der Feierlichkeiten sind die Einweihung des neuen Alemannenhauses in der Harfenstraße 12, der Festkommers, auf dem AH Greiffenhagen über den Wahlspruch „Gott, Freiheit, Vaterland!“ spricht, sowie Landesvaterfeier und Festball. Anläßlich des Jubiläums erscheint zudem eine Festschrift zum hundertjährigen Bestehen der Burschenschaft. Im Rahmen des Stiftungsfestes wird der „Verein für Studentenhilfe und Studentenwohnheim Alemannia“ gegründet. |
23.05.1964 |
Nach längerer Suche nach einem geeigneten Dachverband schließt sich die Alemannia dem Deutschen Wissenschafterverband (DWV) an. Trotz mancher Bedenken, die das burschenschaftliche Element in diesem Verband vermissen, ist die Mehrheit davon überzeugt, daß sich die Alemannia mit ihrem Wissenschaftsprinzip im DWV positiv entwickeln wird. |
25.05.1968 |
Der GC beschließt infolge Nachwuchsmangels die Vertagung der Aktivitas. |
30.06.1969 |
Das Alemannenheim in der Harfenstraße wird aufgelöst und an den Vermieter übergeben. |
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02.12.1972 |
Mit Unterstützung der Mainfranken Würzburg wird die Aktivitas in Erlangen wieder ins Leben gerufen. |
27.05.1976 |
Wegen mangelndem Nachwuchs muß der GC die Alemannia erneut vertagen. |
28.07.1977 |
Der Generalconvent beschließt den Austritt aus dem DWV zum 31.12.1977. |
V Neuanfang in Bamberg und Entwicklung bis in die heutige Zeit
21.05.1983 |
Nach langwierigen Vorbereitungen durch Dr. Günter W. Zwanzig beschließt der Generalconvent die Wiedergründung der aktiven Verbindung und ermächtigt Bbr. Zwanzig dazu, die nötigen Schritte in Bamberg zu unternehmen. |
01.02.1985 |
Nach Verhandlungen mit dem Schwarzburgbund treffen sich mehrere Interessierte in der Bamberger Wohnung eines Uttenreuthers, dem damaligen Bundessprecher des SB. |
25.05.1985 |
Beim 124. Stiftungsfest in Egloffstein wird das Alemannenband an zwei Bamberger Studenten verliehen. Der Aufbau eines eigenen Bamberger Alemannen-Stammtischs beginnt. |
17.06.1986 |
Anläßlich des Festkommerses des 125. Stiftungsfestes wird erneut das Alemannenband verliehen. Die Aufnahme von Studentinnen wird vom Generalconvent abgelehnt. |
03.08.1988 |
Der Rheno-Germane Johannes van Horrick bekommt als 3. ehemaliger Bundessprecher das Alemannenband verliehen. |
Anfang 1990 |
Es kommt zu einer Kontaktaufnahme mit der damaligen Ferialverbindung Cerevisia Bambergensis, von deren Mitgliedern sich einige aktiv melden. Weitere Aktivmeldungen folgen. |
26.05.1990 |
Feierlicher Wiedergründungskommers in Bamberg. |
02.06.1990 |
Vorläufige Aufnahme in den Schwarzburgbund. |
30.07.1990 |
Erste Erkundungsfahrt nach Leipzig mit Besuch der Gräber von Fritz Graubner und Prof. Dr. Joachim Seidemann. |
23.02.1991 |
Die Semesterabschlußkneipe wird als erste Kneipe nach der Wende in Leipzig gefeiert. |
06.06.1992 |
Auf der SBT erfolgt die endgültige Aufnahme in den SB. |
18.12.1993 |
Die Alemannia führt das Präsid auf dem Thomastagkommers des SB. |
SS 1993 |
Erste Veranstaltungen in der Verbindungsetage in der Augustenstraße 4. Die neuen Alemannenblätter werden von Thomas Herrmann herausgegeben. |
03.12.1994 |
Erste Landesvaterfeier nach der Wiedergründung. |
SS 1994 |
Die Alemannia kandidiert für den Vorort des SB. |
19.08.1995 |
Zusammen mit den Burschenschaften Ostmark-Breslau zu Regensburg und Teutonia Nürnberg gründet die Alemannia den Convent Bayerischer Burschenschaften (CBB). Ziel ist eine gemeinsame Plattform innerhalb des SB zur Rückbesinnung auf die urburschenschaftlichen Wurzeln und verstärkten Pflege studentischer Traditionen. |
16.12.1995 |
Der „Alemannen-Wohnheim-Verein“ wird gegründet und tritt an die Stelle des zwischenzeitlich aufgelösten Vereins für Studentenhilfe und Studentenwohnheim von 1961. |
11.-14.06.1998 |
Erstes Stiftungsfest in Bamberg mit Weihe der neuen Alemannenfahne, welche die verschollene Vorgängerin ersetzt. Die Göttinger Germania überreicht als symbolische Erneuerung der alten Freundschaft ein Faksimile des Kartellvertrags von 1862. |
1999 |
Das neue Haus in der Siechenstraße 70 wird gekauft und die Renovierung begonnen. |
09.06.2000 |
Anläßlich der SBT 2000 wird der CBB zum Vorort des SB gewählt. |
06.11.1999 |
Um auch über die Grenzen Bayerns hinaus auf den SB wirken zu können, benennt sich der CBB in Cartell Christlicher Burschenschaften (CCB) um. |
Thomastag 2000 |
Das CCB nimmt einstimmig die Burschenschaft Rheno-Germania Bonn als erste nicht-bayerische Burschenschaft auf. |
14.-17.06.2001 |
140. Stiftungsfest mit Landesvater und feierlicher Hauseinweihung. Ralf Sorg übernimmt das Amt des Bundessprechers im Rahmen der Vorortszeit des CCB. |
12.06.2004 |
Der Generalconvent des 143. Stiftungsfests beschließt, den bis dahin offiziellen Namen „Burschenschaft Alemannia Leipzig-Erlangen zu Bamberg“ zu ändern. Der offizielle Name lautet nun „Leipziger Burschenschaft Alemannia zu Bamberg“. |
21.07.2009 |
Wiedergründung in Leipzig. Neukonstitution der Alemannia in Leipzig in direkter Anknüpfung an die Prinzipien von 1861. |
23.-26.06.2011 |
Die Alemannia feiert ein glanzvolles 150. Stiftungsfest. |
20.10.2012 |
Das CCB wächst mit der Aufnahme der Alemannia Leipzig auf fünf Burschenschaften an. |
01.07.2013 |
Auf dem Generalconvent zum 152. Stiftungsfestes beschließen Aktivitas und Altherrenschaft mit breiter Mehrheit den Austritt aus dem Schwarzburgbund zum 31.12.2013. Die Entscheidung fiel aufgrund der Spannungen zwischen verschiedenen Strömungen im SB, die der Alemannia über Semester hinweg mehr Konflikte als konstruktive Zusammenarbeit einbrachte. |